Das Textilmuseum verfügt mit seinen einzigartigen Textil-Sammlungen über eine Basis für internationale Ausstellungen, diese dient auch der Inspiration von Fachleuten für ihre aktuellen Kreationen. Wir begleiteten hie und da einzelne Ausstellungen und lieferten den Faden zum Stoff.
textilmuseum.chAuf 68 Seiten erfahren Besucher:innen des Textilmuseums St.Gallen bei der Ausstellungspublikation g u t die Hintergründe der Tuchherstellung von 1250 bis zum heutigen BIGNIK der Brüder Riklin. Innert vier bis fünf Wochen ist diese Broschüre aus dem Nichts heraus entstanden und wir durften dieses begleitende Projekt leiten und gestalten.
Zusammen mit Martin Leuthold gestalteten wir die textile Vergangenheit und Gegenwart der Ostschweiz zu einem visuellen Gesamtkunstwerk, der Ausstellung « g u t – Der Anfang ist weisses Gold» im Textilmuseum St.Gallen.
Die Tuchherstellung prägte in St.Gallen Land und Leute während Jahrhunderten. Seit dem Mittelalter beschäftigten sich Zehntausende mit dem Anbau von Flachs, Spinnen von Garn sowie Weben und Bleichen von Leinwand. Zwischen März und August umgab St. Gallen ein Meer aus weissen Stoffbahnen. Dass die Leinwand über alle Produktionsstufen hinweg höchsten Ansprüchen genügte, darüber wachten Zünfte und Behörden. Mit einem «G» bezeugten sie die Herkunft («St.Gallen») – in mancher Lesart auch die Qualität («gut») – der kostbaren Exportartikel. Als «weisses Gold» wird die Leinwand zu einem Mythos, der bis heute nachwirkt.
Im 18. Jahrhundert geriet das Leinwandgewerbe unter Druck, wurde zuerst von der Baumwollverarbeitung, später von der Stickereiindustrie verdrängt. Heute sind die Hügel um St.Gallen erneut mit Stoffbahnen bedeckt. Seit 2012 legen die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin in Komplizenschaft mit der Bevölkerung jährlich ein über-dimensioniertes Tuch aus: BIGNIK.
Wir haben die Gesamtprojektleitung, Co-Kuration und Gestaltung der Ausstellung und diverser Begleitmassnahmen übernommen.
« g u t » – Der Anfang ist weisses Gold. Geschichten der Sanktgaller Tuchherstellung 1250 bis BIGNIK.
Bildmaschine
Die Ausstellung wird mit einer Plakatkampagne begleitet. Dafür dienen die zehn Schlüsselbilder als Sujet. Als Anlehnung an die Qualitätskontrolle im 16. Jahrhundert, als man eine Ecke des Leinentuchs abschnitt, sind die Plakate unten links angeschnitten.
Unter dem freien Himmel über der Stadt St.Gallen auf den historischen Bleichefeldern befestigten wir an zwei heliumgefüllte Ballone von je 150cm Durchmesser mit Nylonschnüren ein Wasserfilter-Tuch (16 Meter auf 50 Meter) und liessen dieses steigen. Damit entstand ein Kunstwerk auf Zeit. Die Bilder daraus wurden unsere Schlüsselbilder zur Ausstellung.
Martin Leuthold hat den Stoff und Marcus Gossolt die Tasche gestaltet. Zusammen haben sich rund 50 Unikate ergeben, welch ein der Ausstellung g u t im Textilmuseum St.Gallen zu sehen sind.
Für die Wanderausstellung «SUDŌ REIKO – MAKING NUNO Textile Innovation aus Japan» wurde von uns die Ausstellungsgrafik und Kommunikation umgesetzt. Die Szenografie wurde von Studio Das erstellt. Die ursprüngliche Ausstellung wurde von Japan House London entwickelt, das Design stammt von HATO und die Fotos der Objekte von Hayashi Masayuki.
Zum Abschluss der fast einjährigen Laufzeit wurde eine filmische Dokumentation der Ausstellung gedreht. Als Erzähler hat Martin Leuthold, einer der beiden Kuratoren, durch die Ausstellung geführt. Gefilmt und geschnitten von Drehtag.
Überall, wo man hinschaut, glänzt und glitzert es. Millionen von
Pailletten, Strass-Steinen, eine Vielfalt an Formen und eine
eindrückliche Farbenpracht. Es war tatsächlich eine Herausforderung, die
glamouröse Welt des «Mode Circus Knie» auf Papier zu bringen.
In Zusammenarbeit mit Moritz Junge und Martin Leuthold gelang es uns, die facettenreichen Aspekte von hundert Jahren Zirkusgeschichte auf Plakate, Poster, Flyer, Popcorn-Verpackung, in die Ausstellung sowie in eine Publikation zu bringen.
«2019 war eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt für das Textilmuseum.» Rund 40'000 Personen haben das Museum an der Vadianstrasse besucht. Die Ausstellung «Mode Circus Knie» lockte dabei am meisten Besucherinnen und Besucher an.
Diese als «Illustrierte» gestaltete Begleitpublikation erschien zur ausgesprochen erfolgreichen Ausstellung «Mode Circus Knie – Kostüme aus 100 Jahren» im Textilmuseum St.Gallen. Der Schweizer National-Circus Knie begeistert seit vielen Jahrzehnten die Schweiz – und er ist kultureller Botschafter über die Landesgrenze hinaus.
Bis zum 19. Januar 2020 waren die prächtigen Kostüme aus dem Besitz der Familie Knie im St.Galler Textilmuseum zu sehen.
Wir unterstützten das Kuratorinnen- und Autoren-Team mit Moritz Junge, Ilona Kos, Silvia Gross und Martin Leuthold in der Entwicklung und Gestaltung der Ausstellung sowie der Publikation inklusive fotografischem Beitrag.
Herausgeber: Textilmuseum St.Gallen
Autorinnen und Autoren: Moritz Junge, Ilona Kos, Silvia Gross, Martin Leuthold
Lektorinnen: Silvia Gross, Luzia Schindler, Claudia Winter
Übersetzerinnen: Beatrice Behlen, Cotext, Abigail Prohaska, Caroline Rees
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH
Die Ausstellung «Mode Circus Knie» im Textilmuseum präsentiert Kostüme aus der Zeit vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute. Die prächtigen Gewänder aus dem Bestand der Familie Knie – gleichermassen modisches Statement wie funktionale Arbeitskleidung – lassen hundert Jahre Zirkusgeschichte Revue passieren.
Wir durften Moritz Junge und Martin Leuthold bei der Szenografie und in der Ausstellungsgrafik begleiten. Vom Eingang über die Treppe zu den drei Ausstellungsräumen gelang es, ein rein analoges Erlebnis aufzubauen, in das die Besucher eintauchen können.
Anlässlich der von Martin Leuthold, Bernhard Duss sowie Ursula Karbacher kuratierten und von uns kommunizierten Ausstellung «StGall» im Textilmuseum St.Gallen konzipierten und gestalteten wir gemeinsam mit dem Historiker Peter Müller die Publikation «StGall – die Spitzenausstellung». Das Buch sollte überraschend und eingängig erlebbar machen, welche enorme Bedeutung das Textilland Ostschweiz auf das Selbstverständnis St.Gallen hatte und nach wie vor hat. Bereits vor Ausstellungsende war die Gesamtauflage restlos ausverkauft und ist damit vergriffen.
Nach dem internationalen Erfolg der Ausstellungen «Schnittpunkt – Kunst und Kleid» und «Secrets – Dessous ziehen an» präsentierte das Textilmuseum St.Gallen erneut eine Sonderausstellung von internationaler Bedeutung: «StGall – Die Spitzengeschichte» widmet sich 2011 den textilen Schätzen der Vergangenheit. Denn das Museum beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Spitzensammlungen. Die Ausstellung zeigt den Übergang zur industriellen Interpretation davon als St.Galler Stickerei und schliesst den Bogen in der lebendigen Gegenwart und faszinierenden Visionen für die Zukunft.
Wir wurden vom Textilmuseum mit der Gesamtprojektleitung der Ausstellung beauftragt und waren gleichzeitig für das Erscheinungsbild sowie die kommunikativen Massnahmen von «StGall» verantwortlich. Die Ausstellung wurde kuratiert von Martin Leuthold, Bernhard Duss und Ursula Karbacher. Die Ausstellung war in der über hundertjährigen Geschichte des Museum die weitaus meistbesuchte.
Für die Ausstellung «StGall – Die Spitzengeschichte» haben wir den Kuratoren Martin Leuthold, Bernhard Duss und Ursula Karbacher bei der Ausstellungsgestaltung und Ausstellungsgrafik unterstützt. Unter anderem ist dabei die Fassadengestaltung, Eingangsgestaltung und die Einführung eines Cafés entstanden. Das Mauve, die erste künstliche Textilfarbe, haben wir als Deckenlicht im Eingang verwendet, um den Fokus der vorbeilaufenden Passanten auf das Museum zu richten. Das Café wurde auf Drängen von unserer Seite eingeführt und war schon im ersten Jahr selbsttragend.
Die Fassadengestaltung mit dem 3D gescannten Spitzen-Tuch war nur temporär während der Ausstellung gedacht. Doch sie gefiel so gut, dass sie nun ein fixer Bestandteil des Textilmuseums ist.
Das 3D-gescannte Spitzentuch wurde übergross an die Fassade gehängt und bildete so die Verbindung zur Kommunikation. Die temporär gedachte Verzierung der Fassade gefiel so gut, dass sie gleich hängen blieb, und ist seit damals das Erkennungsmerkmal des Textilmuseums.